Rückschau: Landesparteitag 2024 am 12. und 13. Oktober in Neumünster

Der erste Tag begann mit diversen Abstimmungen über notwendige Formalien, die zur Durchführung des Landesparteitages stets notwendig sind.

Danach folgte die Begrüßungsrede/politische Rede, die Gazi Freitag für den LaVo hielt. Für die Grüne Jugend sprachen Mayra Vriesema vom KV Nordfriesland und Jacqueline Kühl für den KV Rendsburg-Eckernförde. Beide betonten zu Beginn ihrer Rede, dass sie nicht aus der Grünen Jugend austreten würden, sondern sich weiterhin mit voller Kraft für grüne Politik einbringen wollen.

Nach dem Tagesordnungspunkt Befassung und Beschlussfassung zu Satzungsänderungsanträgen stellte der Landesschatzmeister Sven Gebhard den Haushaltsabschluss 2023, den Nachtragshaushalt 2024, den Haushalt 2025 und die Mittelfristige Finanzplanung bis 2029 vor, über die ebenfalls beschlossen wurde.
Inzwischen war auch unser Noch-Bundesvorstandssprecher Omid Nouripour eingetroffen, der der Einladung für eine Gastrede gefolgt war. In seiner Rede erklärte er die Hintergründe zum Rücktritt des Bundesvorstandes und benannte, dass dieser Rücktritt aus seiner Sicht für die Partei eine große Chance für einen dringend gebotenen Neuanfang sei. Sehr engagiert und kämpferisch positionierte er sich zum Thema Migration und anstehenden Abstimmungen zum Migrations-Sicherheitspaket der Ampel, die in nächster Zeit im Bundestag erfolgen werden.

Im Anschluss erfolgte ein Wahlmarathon, der sich über den Rest des ersten Tages erstreckte. Neben dem Landesvorstand wurden die Delegierten des Bundesfrauenrates, des Länderrates, des Parteirates, die Mitglieder des Landesvielfaltsrates, der Diätenkommission und des Landesschiedsgerichtes, den Congress der European Green Party (EGP) sowie für die Rechnungsprüfung neu gewählt.

Am Abend dann die Verabschiedung von Monika Heinold. Nach ihren 35 Jahren aktiver grüner Arbeit, die sie in unterschiedlichsten Positionen bis hin zur Schleswig-holsteinischen Finanzministerin immer mit Herzblut und verantwortungsvoll geleistet hat, ist sie Anfang August dieses Jahres in den Ruhestand gegangen.
Als erster Redner hielt ein langjähriger Weggefährte, Detlef Matthiesen, die Laudatio, die uns älteren Semester mit in die politische Vergangenheit nahm. Danach folgten Silke Schneider, Monikas Nachfolgerin als Finanzministerin und unsere Landessprecherin Anke Erdmann, die ihre Reden jeweils in sehr empathisch, emotionaler Art, mit viel wertschätzenden Worten in Gedichtform an Monika richteten.

Als Letzte sprach Monika selbst; berichtete davon, wie sie zur grünen Politik gekommen war und wie ihre politische Karriere ihren Lauf genommen habe. Sie erzählte in heutiger Zeit kaum vorstellbare Begebenheiten. So wie die vom Faxgerät, das sie und ein anderes Mitglied aus dem KV Segeberg anschaffen wollte, zwecks schnellerer Absprachen und Erreichbarkeit der Presse. Ihr damaliger Kreisvorstandssprecher verweigerte den Kauf und fragte sich später, warum die Grünen denn neuerdings immer so schnell mit Artikeln auf Seite 3 der Tageszeitung sein… Und zum Schluss dann noch ein Gruppenfoto.

Der zweite Tagungstag stand ganz im Zeichen der Beratungen und Abstimmungen von ca. 20 Anträgen und dazugehörigen Änderungsanträgen. Besonders zu benennen sind dabei die Anträge für eine faire und soziale Migrations- und Asylpolitik, für ein Update der Sicherheitspolitik aufgrund der hybriden Bedrohungen, die Forderung nach einem Naturschutzbooster und ein Antrag zum Thema: Gute Kitas – Positionspapier zur weiteren Ausgestaltung der Kita-Reform.

Es war ein sehr harmonischer Landesparteitag. Es gab keine Kampfabstimmungen, auch keine hektischen Absprachen vor einer Abstimmung, keine verbalen Auseinandersetzungen um Anträge, sondern viel wertschätzende Worte und eine Stimmung des Zusammenhaltes.

Ulrike Lahrmann (eine von fünf Delegiert*innen)