Die CDU-Fraktion hatte für die Dezembersitzung des Steinburger Kreistages einen Antrag zur Einstellung der freiwilligen Schülerbeförderung für Oberstufenschüler*innen durch den Kreis Steinburg ab dem Schuljahr 2026/27 verbunden mit der Einstellung der diesen Inhalt bearbeitenden Planstelle eingebracht.
Für die Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN begründet Birgit Asmus-Mrozek in einer Pressemitteilung die Ablehnung des von der CDU eingebrachten Antrages.
Die Streichung des Schülertickets ist ein fatales Signal
Der Steinburger Kreistag hat in der letzten Sitzung des Jahres 2025 beschlossen, das ÖPNV-Ticket für Oberstufenschülerinnen und -schüler hier im Kreis abzuschaffen.
Dabei wird laufend beteuert, man müsse unbedingt etwas für die Jungend tun. In unserem Land soll „eigentlich“ Bildung und Wissenschaft gefördert werden, denn wir brauchen gut ausgebildete Menschen. Die Schülerinnen und Schüler sind die Fachkräfte von morgen. Es wäre daher sinnvoll weiterhin die jungen Leute und deren Eltern zu entlasten und damit den ländlichen Raum unseres Kreises und den ÖPNV insgesamt zu stärken.
Die Schülerfahrkarte für Oberstufenschülerinnen und -schüler kostet im Jahr 600.000€. Diese wird bis Sommer 2026 als freiwillige Leistung vom Kreis bezahlt. Danach fällt sie ersatzlos weg. Aber diese Summe wird den Haushalt nicht zurecht rücken. Nicht, so lange das Defizit ein Minus von 37 Mio. € beträgt. Die junge Generation sollte uns dieses Ticket wert sein.
Wir sind der Meinung, dass auch die Familien und junge Erwachsene im Kreis gesehen werden müssen. Denn besonders diesen Personenkreis betreffen die extrem gestiegenen Lebensmittelkosten sehr. Ab Sommer 2026 darf für die Fahrten zur Schule noch mal deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden, weil das ÖPNV-Ticket für die Oberstufenschülerinnen und -schülern dann 43,-€ monatlich kostet. Pro Schülerin oder Schüler müssen dann 500€ jährlich ausgeben werden um zum Gymnasium oder zum rbz zu kommen. In einem Flächenkreis wie dem Kreis Steinburg sind aufgrund der Distanzen nicht alle Fahrstrecken mit dem Rad möglich. Daher ist es nicht gerecht beim ÖPNV für junge Menschen zu sparen.
Bei einer Umfrage im Zusammenhang mit dem Jugendparlament (JuPa Itzehoe) gab es im Oktober 2025 ein überraschendes Ergebnis. An erster Stelle stand das Schlagwort „Geld ist knapp“. Nahezu 700 Jugendliche haben daran teilgenommen. Sie durften dabei ein einziges Themengebiet nennen, das sie, wenn sie allein entscheiden könnten, in Itzehoe in Angriff nähmen. Umso wichtiger das Schülerticket weiterhin zu finanzieren.
Über die Abstimmung im Kreistag sind wir sehr enttäuscht. Geld ist leider in diesem Land nur für den Autoverkehr vorhanden. Und hier ist man bereit unzählige Milliarden für Straßenneubauten auszugeben.