Bericht zu den Filmabenden: Vogelparadies im Bereich der A20

Das Natur- und Vogelparadies der Hörner Au Niederung ist durch den Bau der A20 in großer Gefahr!

Der Hobbyornithologe und Naturfilmer Dietrich von Prondzinski präsentierte am 9.9. und am 17.9.2020 im Vereinshaus Horst seinen beeindruckenden Film über die Vogel- und Tierwelt in der Hörner Au Niederung.

Die wunderbaren Aufnahmen zeigen die bis zu 600 rastenden Zwergschwäne, bis zu 1800 rastende Kraniche, von denen immer mehr auch als Brutpaare im Moor den Sommer verbringen. Neben den streng geschützten Schwänen und den Kranichen finden in dem Gebiet viele weitere Vögel Nahrung und Nistplätze.
Der Seeadler, die Sumpfohreule, der Schwarzstorch, Rebhühner, Fasane, Austernfischer, der große Brachvogel, Kiebitze, Störche, Rotmilane, Rohrweihe, Bunt-und Schwarzspecht und viele mehr habe hier ihren Lebensraum. Ebenso findet man hier Rotwild und viele Amphibien wie den Moorfrosch oder die Knoblauchkröte.

Ernüchternd ist der Moment, in dem klar wird, dass genau hier in wenigen Jahren die Autobahn 20 von Bad Segeberg bis nach Niedersachsen verlaufen soll. Es stellt sich die Frage, ob wir das Recht haben diese Welt zu zerstören?

In der anschließenden Diskussion steht diese Frage im Mittelpunkt. In Zeiten des Klimawandels mit seiner notwendigen Mobilitätswende ist dieser Autobahnbau kontraproduktiv.

Viele Anwesende sind sich einig, dass der Flächenverbrauch dieser Autobahn viel zu hoch ist und unseren Lebens- und Landschaftsraum zerstört. Der Flächenverbrauch ist prozentual z.Z. in keinem anderen Bundesland so hoch wie in Schleswig- Holstein. Moor-, Marschböden und Feuchtwiesen binden sehr viel CO2. Mit dem Bau der A 20 wird eine enorme Flächetrockengelegt, dadurch wird sehr viel CO2 freigesetzt und der wertvolle Marschboden in Zeiten immer knapper werdender Freiflächen restlos versiegelt.

Auch die riesigen Erdbewegungen für den auf gut 2 Meter über die flache Landschaft ragenden Erdwall, der für den Bau notwendig wird, sind am Abend Thema. Was auf die Anwohner dieses Gebietes an Bau- und Verkehrslärm zukommt, ist vermutlich vielen Menschen zwischen Horst und Kollmar noch gar nicht bewusst.

Leider hatten bei weitem nicht alle Interessierten die Möglichkeit an einem der beiden Filmvorführungen teilzunehmen, da die Besucherzahl durch die Hygienevorschriften begrenzt war. Wer Interesse an dem Film und dem Thema hat, kann sich gern an die Grüne Fraktion in Horst wenden oder Informationen über den BUND-Steinburg bekommen.

Für die Grüne Fraktion in Horst
Birgit Asmus-Mrozek