Integration und Migration – Herausforderungen, Chancen und Lösungen 15. Februar 202515. Februar 2025 Der Caritas-Migrationsdienst Itzehoe im Kreis Steinburg begleitet Migrant*innen in ihrem Integrationsprozess. Das Angebot besteht aus bundesgeförderter Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer und für Migrant*innen bis 26 Jahre, landesgeförderte Migrationssozialberatung, diversen kommunalgeförderten Migrationsberatungsstellen, einem durch die Fernsehlotterie finanzierten Projekt zur Integration von Migrant*innen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und auf Geflüchtetenhilfe ausgerichtete Ehrenamtskoordination. Ergänzt wird das Portfolio durch Integrationskurse und ein interkulturelles Kinder- und Jugendprojekt. Der Caritas-Migrationsdienst spielt eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung von Migrant*innen und im Meistern vieler Herausforderungen.Um den Integrationsprozess zu beschleunigen, sind die oben genannten Angebote unerlässlich, aber deren Finanzierung ist unsicher und selten auskömmlich. Häufig gibt es Verzögerungen infolge behördlich vorgegebener Prozesse oder Gesetzgebungen: Wartezeiten der Teilnehmenden auf freie Sprachkursplätze liegen je nach Kursart zwischen 1 und 2 Jahren und fehlende Kinderbetreuungsplätze erschweren insbesondere für Frauen den Zugang zu Kursen. Um Wartezeiten zu verkürzen, bietet der Caritas Migrationsdienst selbst Integrationskurse an und möchte das Angebot ausbauen, weshalb er ständig auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten ist. In der Migrationsberatung wurde immer häufiger nach Unterstützung bei der Erstellung einer Bewerbung, der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und der sehr bürokratisch organisierten Anerkennung ausländischer Bildungs-, Studien- und Berufsabschlüsse gefragt, weshalb entschieden wurde, ein eigenständiges Projekt hierzu ins Leben zu rufen. Dieses gibt es nun unter dem Namen „Empowerment mit Caritas“. Hier werden Unternehmen, die bereit sind, Migrantinnen zu beschäftigen, als Kooperationspartnerinnen dringend gesucht. In den ersten Monaten werden die Arbeitsverhältnisse auf Wunsch vom Projektkoordinator begleitet. Leider wird eine Arbeitserlaubnis trotz vorliegenden Arbeits- oder Ausbildungsangebotes für Menschen ohne Schutzstatus aufgrund fehlender Identitätsklärung oft nicht erteilt, so dass ein Einritt in den Arbeitsmarkt für sie unmöglich wird. Hier wären andere Gesetzgebungen zu Identitätsklärung und Passpflicht notwendig. Im Kreis Steinburg gibt es ein Best Practice Beispiel in der Form, dass die Ausländerbehörde mit der Koordinierungsstelle für Integration und Teilhabe und den verschiedenen Migrationsberatungsstellen eine Kooperationsvereinbarung besitzt, so dass die Kommunikation zwischen den einzelnen Stellen im Kreis deutlich besser abläuft als anderswo in SH, was langwierige Prozesse so gut es geht entschlackt und beschleunigt. Es gibt noch viel zu tun, aber der Caritas-Migrationsdienst bleibt ein wichtiger Partner für die Integration von Migrant*innen in Schleswig-Holstein. (Text: Fabian Faller/Olivia Schneider, Foto: Fabian Faller)